Schneebeobachtungen
Schnee hat einen großen Einfluss auf das Abflussgeschehen in vielen Teilen Mitteleuropas und insbesondere in den Alpen. Die genaue Kenntnis der Schneebedeckung kann helfen den Wasserhaushalt besser zu erfassen und Extremereignisse beim Abfluss (Hochwasser), aber auch das gespeicherte Wasser (Energieerzeugung) besser vorherzusagen.


Durch die automatische und direkte Prozessierung von optischen Daten stehen in kurzer Zeit nach Satellitenüberflug Karten mit folgenden Informationen zur Verfügung:
Schneekarten werden im Rahmen von Polar View und weiterer kommerzieller Dienste für verschiedenen Einzugsgebiete und Nutzer operationell zur Verfügung gestellt. Eine Anpassung der Ausgaben an das durch die Nutzer gewünschte Format kann erfolgen.
Die Ableitung der Schneedecke mittels optischer Daten ist durch Wolken erschwert (dunkelgrau). In der Abschmelzphase ermöglicht die Nutzung von C-Band Mikrowellen Daten (z.B. Sentinel-1, ENVISAT und RADARSAT) Flächen schmelzenden Schnees mit hohem Anteil flüssigen Wassers zu detektieren (dunkelblau).




Durch operationelle Auswertung von Satellitendaten wird die Ausdehnung der Schneedecke im Idealfall täglich und innerhalb kurzer Zeit (Near-Real-Time) bestimmt; links: NOAA-AVHRR, Rhein-Einzugsgebiet (25.1.2009); rechts: automatische Schnee-Wolken-Klassifikation
Beobachtung der Rückgang der Schneebedeckung im Einzugsgebiet der oberen Donau im Zeitraum 25.2. – 1.3.2009; links: abgeleitet aus NOAA-AVHRR (optisch); rechts: abgeleitet aus ENVISAT ASAR (C-Band SAR)

Durch die Verfügbarkeit von Sentinel-1 Daten (seit 2014) und die operationellen Zugangswegse wie sie u.a. im Rahmen voch Copernicus aufgebaut werden, ergeben sich neue Möglichkeiten der kontinuierlichen Beobachtung der Schneedecke.
Einen wesentlichen Mehrwert für den Anwender bietet die Modellierung der Schneedecke. Im Zusammenspiel mit der Assimilierung von Satellitenbeobachtungen kann das Schnee-Wasser-Äquivalent, also das im Schnee gespeicherte Wasser, für jeden Punkt und jeden Zeitschritt erfasst und vorhergesagt werden.

Schneebedeckung (rechts) und mittels Modellierung abgeleitetes Schneewasseräquivalent(links).
Somit ist nicht nur räumliche Verteilung, sondern auch das Volumen des gespeicherten Wassers im Untersuchungsgebiet zu jedem Zeitschritt abrufbar.
Ein Film des Schneedecken-Verlaufs zwischen November 2011 und April 2012 finden sich im externen Link: